Förderprogramm „WissensWandel“: Stadtbibliothek Plochingen macht sich startklar für die digitale Zukunft

Im Rahmen des Förderprogramms „WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive“ beantragte die Stadtbibliothek Plochingen Fördergelder für verschiedene digitale Projekte. Nun folgte die freudige Nachricht: die Förderung über insgesamt 47.200 Euro wurde bewilligt.

Mit dem Förderprogramm „WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive“ unterstützt der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) Bibliotheken und Archive mit insgesamt 25 Mio. Euro Fördergeldern bei ihrer digitalen Weiterentwicklung. Dadurch sollen Angebote und Bestände künftig auch ortsungebunden zugänglich gemacht, neue (digitale) Formate der Wissens- und Informationsvermittlung entwickelt und Leistungen zukunftsfähig und nachhaltig sowohl digital als auch analog angeboten werden.

Auch die Stadtbibliothek Plochingen muss sich als Kultur- und Bildungseinrichtung digital weiterentwickeln, um zukunftsfähig zu bleiben. „Da bei der letzten Förderrunde die Mittel sehr schnell ausgeschöpft waren, habe ich mich direkt an die Antragsstellung gemacht, sobald das Antragsformular online war“, berichtete die Bibliotheksleiterin Alexandra Frisch. „Da die Anträge in der Eingangsreihenfolge bearbeitet werden, war es wichtig, ihn möglichst schnell einzureichen.“ Über die Zusage der einmaligen Fördersumme über knapp 47.200 Euro für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31.Oktober 2022 freue sie sich sehr, ein geringer Eigenanteil von 4.800 Euro und damit rund 10 Prozent verbleibe bei der Bibliothek.

Diese steht in puncto Digitalisierung noch am Anfang: Bislang beschränkte sich das digitale Angebot auf die seit August 2020 bestehende Teilnahme im Onleihe-Verbund 24*7 der Landkreise Esslingen und Göppingen. Seitdem haben sich die Ausleihzahlen für E-Medien von 410 (August 2020) auf 839 (August 2021) verdoppelt. Für digitale Veranstaltungsangebote fehlte bisher die Infrastruktur, doch eine WLAN-Ausleuchtung des Gebäudes für Bürgerinnen und Bürger ist beispielsweise noch für 2021 geplant. Künftig sollen nicht nur Klassenführungen und Leseförderprogramme möglichst mit smarten Endgeräten durchgeführt werden, sondern auch dem durch die Onleihe gestiegenen Bedarf an Fortbildungs- und Einführungsangeboten im Bereich der digitalen Medien gerecht und der durch die Corona-Pandemie bedingten Abwanderung zu digitalen Medien entgegengewirkt werden. „Finanziert werden mit der Förderung die komplette Umstellung auf RFID-Verbuchung, d.h. kontaktlose Selbstverbuchung über Funk, zehn Tablets für die Programmarbeit sowie ein Angebot des Film-Streamingdienstes ‚Filmfriend‘ über zwei Jahre.“

Diese Projekte sollen mithilfe der Fördersumme umgesetzt werden:

Für die Selbstverbuchung mittels RFID (Radio Frequency Identification), bekommt jedes Medium einen sogenannten Transponder, der die Verbuchung über eine Funkfrequenz vornimmt. Die Bestückung der insgesamt 21.500 Medien der Plochinger Bibliothek erfordert zwar zunächst zusätzliche Personalressourcen, doch auch diese können über die Fördermittel abgedeckt werden. Für die Rückgabe ist eine Außenanlage baulich leider nicht möglich, stattdessen erhält die Stadtbibliothek ein Selbstverbucher-Terminal. Durch die Umstellung auf Selbstverbuchung soll die für die neuen Angebote dringend benötigte Personalkapazität geschaffen werden. 

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Durch die Anschaffung von zehn Tablets soll der Anschluss an den digitalen Wandel im Unterricht und in der Informationsvermittlung ermöglicht werden. Künftig können mithilfe der Endgeräte Klassenführungen oder andere Veranstaltungen, wie Recherche-Workshops oder Onleihe-Einführungen, auch digital und interaktiv angeboten werden. In Zeiten von „Fake News“ sind besonders Recherche-Schulungen für ältere Schülerinnen und Schüler wichtig, um ihnen das entsprechende Handwerkszeug für Referate oder Präsentationen mit auf den Weg zu geben.

Weiterhin soll mit den Fördermitteln für zwei Jahre der Streamingdienst „Filmfriend“ finanziert werden, der - speziell für Bibliotheken - schwerpunktmäßig Arthouse-Kino anbietet, das in den üblichen Streamingdiensten eher unterrepräsentiert ist. Unter das pädagogisch wertvolle Angebot fallen häufig auch (Kinder-)Filme, die mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ versehen sind. Mit „Filmfriend“ können auch diejenigen von zeitgemäßer Wissensvermittlung profitieren, denen für private Streamingdienste die finanziellen Mittel fehlen.

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