Ein Hilfsangebot für kranke Menschen, das Plochingen als Stadtgesellschaft auszeichnet

Der Neubau des Reha-Vereins Landkreis Esslingen in der Bergstraße in Plochingen wurde vor über 30 Gästen feierlich eröffnet.

Das Haus bietet für insgesamt 20 Personen mit Sucht- und psychischen Erkrankungen Wohnraum und beherbergt eine kleine Werkstatt für die Tagesstruktur der Bewohner*innen. Medizinische Betreuung, therapeutische Gespräche und Beratung zur Gesundheitsfürsorge werden dort ebenso geleistet, wie Unterstützung in Alltagskompetenzen, Alltagstraining oder Aufbau einer Tagesstruktur. „Das Haus liegt in einer sehr guten Nachbarschaft, die uns hier willkommen geheißen hat“ betonte Geschäftsführer Alexander Gebauer das positive Verhältnis zu den Anwohner*innen, das durch eine rege Teilnahme und ein großes Interesse der Nachbarschaft bei der Einweihung bestätigt wurde.

„Das Gebäude fällt besonders wegen seiner durchdachten Holzbauweise auf. In geschicktem Zusammenspiel zwischen dem natürlichen Baumaterial und offenen Betonflächen ergibt sich ein sehr wohnlicher Charakter“ erklärte Gebauer und dankte dem Architekten Stefan Schwarz vom Architekturbüro Zaiser + Schwarz in Nürtingen ohne dessen Expertise kein solch überzeugendes Bauergebnis möglich gewesen wäre.
 
„Das Gebäude wurde im Rahmen des Holz Innovativ-Programm vom Land Baden-Württemberg und der Europäischen Union gefördert“ berichtete Gebauer. „Beim Bau wurden Hölzer und Gewerke aus der Region eingesetzt, um schon beim Transport die Maßgabe des nachhaltigen Bauens zu berücksichtigen. Holz als nachwachsender Rohstoff ist ein nachhaltiger Werkstoff“. Photovoltaik, Fernwärme und eine komplexe Lüftungsanlage, die Luft im Winter erwärmt und Sommer kühlt, runden den nachhaltigen Bau ab.
 
„Das Haus ist architektonisch überaus gelungen, es ist ein Hingucker und kein Zweckbau und das ist wichtig, um sich wohlzufühlen, vor allem für Menschen, die in einer besonderen Lebenslange sind“ brachte Bürgermeister Frank Buß seine Gefühle zum Ausdruck. Buß berichtete, in der gesamten Bauphase und danach seien keine Beschwerden von Anwohner*innen zu hören gewesen. Frank Buß lobte die gute und offene Kommunikation des Reha Vereins, die zu einem harmonischen Miteinander mit der Nachbarschaft geführt habe. „Dies ist sehr erfreulich und zeigt, wenn man mich nicht braucht, dann läuft’s.“
 
„Unsere Gesellschaft bietet heute Menschen eine Chance, die vor 30 Jahren versteckt worden wären und dies ist ein großes Plus.“, betonte Bürgermeister Buß die Wichtigkeit von gelebter Teilhabe. „Sie, der Reha-Verein, haben einen schönen Standort in zentraler Lage, wir haben eine Einrichtung in Plochingen, die uns als Stadtgesellschaft auszeichnet.“ Dies ist gelungene Inklusion in Plochingen, auf die man stolz sein kann.