Eröffnung des Musikzentrums Baden-Württemberg in Plochingen

Der Blasmusikverband Baden-Württemberg hat als Bauherr und Eigentümer am Freitag, 3. September 2021, feierlich das Musikzentrum Baden-Württemberg eröffnet. In den letzten zweieinhalb Jahre ist damit nicht nur ein architektonisch hochwertiges und ästhetisches Gebäude entstanden, sondern vielmehr ein Zuhause für die Amateurmusik. Als Kompetenznetzwerk vereint es unter seinem Dach regionale und überregionale Verbände. 

„Die Amateurmusik hat in Baden-Württemberg eine große Bedeutung in der Gesellschaft, was sich in einer Vielzahl von aktiven und engagierten Musikvereinen, Chören und Orchestern widerspiegelt. Mit dem Musikzentrum Baden-Württemberg schaffen wir gemeinsam einen Ort, in dem Blasmusik und Amateurmusik eine neue Heimat, Begegnungs- und Wirkungsstätte finden“, so Kunststaatssekretärin Petra Olschowski bei der Einweihung. Sie beglückwünschte den Präsidenten des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg, Minister a. D. Rudolf Köberle, das Präsidium und alle Verantwortlichen zu dem gelungenen Gebäude, das vom Architekturbüro LRO (Lederer, Ragnarsdóttir, Oei) aus Stuttgart geplant wurde.  „Von der anspruchsvollen Architektursprache geht ein Signal der Offenheit aus, das Ensemble lädt zur Begegnung ein. Hier findet die Amateurmusik eine angemessene Heimat. Von dem neuen Musikzentrum in Plochingen wird die gesamte Amateurmusik in Baden-Württemberg profitieren. Dem Blasmusikverband kommt mit seinen 1.500 Mitgliedsvereinen als größtem Verband der instrumentalen Musik im Land eine besondere Rolle zu. Auch diese unterstützen wir nachdrücklich mit dem Neubau.“ 

Für den Neubau der Musikakademie in Plochingen stellt das Land 11,8 Millionen Euro bereit. Ebenso wird das Land den jüngst begonnenen Neubau der Musikakademie des Bundes Deutscher Blasmusikverbände im badischen Staufen mit neun Millionen Euro fördern. „Diese Doppelförderung ist mehr als ein Bekenntnis der Politik zur Blasmusik. Es geht vielmehr um aktive Zukunftsgestaltung für das ganze weite Feld der Amateurmusik und Breitenkultur. Unsere Wertschätzung gilt dabei besonders der hervorragenden Arbeit, die in den Verbänden und unzähligen Vereinen geleistet wird, und dem ehrenamtlichen Engagement, das hinter all dieser Arbeit steht“, betonte Olschowski. 

Bürgermeister Frank Buß, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Petra Olschowski und Rudolf Köberle, Präsident des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg sowie Minister a.D. bei der Eröffnung des Musikzentrums.
v.l.n.r.: Bürgermeister Frank Buß, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Petra Olschowski und Rudolf Köberle, Präsident des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg sowie Minister a.D. bei der Eröffnung des Musikzentrums. 

Nutzung und Kernaufgabe

Das Musikzentrum Baden-Württemberg können alle Musik- und Chorverbände für ihre speziellen Bedürfnisse nutzen. Neben der Steigerung des Stellenwerts der Amateurmusik wird es die zentrale Aufgabe des Musikzentrums sein, das Bildungswesen der Amateurmusik zukunftsorientiert durch ein breites Fort- und Weiterbildungsangebot weiterzuentwickeln und insbesondere im Bereich der musikalischen Weiterbildung neue Maßstäbe zu setzen. Kernstück des Kursprogramms sind die Etablierung und Umsetzung einer neukonzipierten Dirigentenausbildung, die Stärkung des ehrenamtlichen Vereinsmanagements sowie Seminarangebote zu tagesaktuellen Herausforderungen der Orchesterarbeit. Das Musikzentrum bietet dafür mit seiner musikaffinen Infrastruktur und technisch modernen Raumangeboten die optimalen Bedingungen und löst damit die 2016 geschlossene Musikakademie Kürnbach als eigene Bildungseinrichtung des Verbandes ab.

Bereits eingezogen in das neue Musikzentrum Baden-Württemberg in Plochingen sind der Blasmusikverband Baden-Württemberg mit seinen Institutionen, der Schwäbische Chorverband, die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände, der Landesmusikverband Baden-Württemberg, der Blasmusik-Kreisverband Esslingen, die Stiftung „Singen mit Kindern“ und der Chorverband „Karl Pfaff“.

Lage und Architektur

Die Entscheidung für den Neubau des Musikzentrums Baden-Württemberg wurde im gesamten Verband mit großer Mehrheit getroffen. Nach verschiedenen Standortbewertungen fiel im Jahr 2013 die Wahl auf das Grundstück am Standort Plochingen. Durch seine zentrale und verkehrsgünstige Lage in der Eisenbahnstraße mit besten Anbindungen an den ÖPNV sowie durch bauliche Gestaltungsfreiheit überzeugte der Standort. Im Rahmen eines Architektenwettbewerbs für das neue Musikzentrum wurde das Modell des Architekturbüros LRO (Lederer, Ragnarsdóttir und Oei) aus Stuttgart im Frühjahr 2016 mit dem 1. Preis gekrönt und anschließend in die Planung und Umsetzung gebracht. 

Das neue Musikzentrum ist – wenngleich sparsam gebaut –  jedoch keineswegs ein reines Funktionsgebäude: Es besteht aus einem Akademiegebäude und einer Beherbergung mit Restaurant, wobei beide Teile durch einen Innenhof mit weitgespanntem Torbogen, dem Haupteingang, zum Musikzentrum verbunden sind. 

Zu sehen ist das Musikzentrum des Blasmusikverbands in Plochingen.
Das Musikzentrum des Blasmusikverbands in Plochingen

Informationen zum Blasmusikverband Baden-Württemberg

Der Blasmusikverband Baden-Württemberg umfasst 380.000 Mitglieder, davon mehr als 105.000 aktive Musikerinnen und Musiker in fast 1.500 Musikvereinen, überwiegend im württembergischen Landesteil. Mehr als die Hälfte aller aktiven Blasmusikerinnen und Blasmusiker ist jünger als 27 Jahre. Im Landesmusikverband, in dem die Blasmusikverbände, die Chorverbände und viele weitere Verbände der Amateurmusik zusammengefasst sind, haben sich rund 6.300 Vereine, 12.000 Ensembles und weit über eine Million Vereinsmitglieder zusammengeschlossen. 

Weitere Informationen

Musikzentrum Baden-Württemberg